Wenn die Temperaturen länger unter 5°C fallen, die Tage kürzer werden und das natürliche Nahrungsangebot abnimmt, geht unser heimische Igel in den Winterschlaf. Je nach Temperaturverhältnissen gehen Männchen etwas eher in den Winterschlaf (Oktober/ November), Weibchen und Jungtiere meist etwas später (November bis in den Dezember). Damit er ungestört die kalte Jahreszeit verschlafen kann und im nächsten Frühjahr auch wieder aufwacht, sind für den Igel zwei Aspekte ganz maßgeblich:
- er konnte sich genügend Fettreserven anfressen und hat mindestens das kritische Minimalgewicht von 500 g (bei Jungigeln), besser 800 g (erwachsene Igel) erreicht.
- er findet einen geeigneten, trockenen und geschützten Winterschlafplatz
Gut vorbereitet in den Winterschlaf – So helfen Sie dem Igel
Auch Sie können dem einheimischen Stacheltier mit ein paar wenigen Dingen helfen, sodass er gut vorbereitet in den Winterschlaf gehen kann und die kalte Jahreszeit gut übersteht:
- Stellen Sie an einer vor Regen geschützten Stelle kalorienreiches Futter für Igel bereit. Geeignet ist fleisch- und fettreiches Katzennassfutter ohne Sauce oder Gelee, zuckerfrei und ohne Getreide. Katzentrockenfutter mit einem Fleischanteil von mind. 40% ist ebenfalls geeignet. Im Handel erhältliches Igelfutterist in den meisten Fällen leider ungeeignet. (Mehr Informationen: geeignetes Igelfutter)
- Stellen Sie auch eine Schale mit Wasser auf
- Entfernen Sie jetzt keine Laub- oder Reisighaufen mehr in Ihrem Garten. Belassen sie sie an einer wind- und regengeschützten Stelle, an welcher der Igel ungestört den Winter verschlafen kann, z.B. unter Hecken und Gehölzen, in wenig frequentierten Ecken Ihres Gartens oder in der Nähe des Komposthaufens.
- Alternativ können Sie dem Igel auch ein Igelschlafhaus anbieten, entweder gekauft oder selbstgebaut.
- Achten Sie auf umherirrende Igel bei Tageslicht. Gerade viele Jungigel sind jetzt noch unterwegs auf Futtersuche. Versuchen Sie, sie zu wiegen und ihr Gewicht zu überprüfen. Untersuchen Sie den Igel bei dieser Gelegenheit gleich auf sichtbare Parasiten (Zecken, Fliegeneier) und/ oder Verletzungen. Entfernen sie Zecken und Fliegeneier nach Möglichkeit.
Wenn ein Igel Hilfe braucht: Wichtige Alarmzeichen
Nicht alle Igel sind hilfsbedürftig. Es gibt jedoch wichtige Anzeichen, die immer ein Hinweis darauf sind, dass es einem Igel nicht gut geht und er Hilfe benötigt:
- wenn ein Igel tagsüber unterwegs ist, erst recht wenn es bereits sehr kalt ist oder schon Schnee liegt
- wenn der Igel geschwächt, krank oder unterernährt wirkt. Bei unterernährten Igeln ist der Hals sichtbar und seine Flanken sind eingefallen (Taille). Gesunde Igel sind nahezu kugelrund.
- wenn der Igel auf der Seite liegt, Durchfall hat oder erbricht oder auch Lähmungserscheinungen aufweist. Hier können Vergiftungen, aber auch Erschöpfung, Mangelernährung und Krankheiten die Ursachen sein. In diesem Fall sollte der Igel so schnell wie möglich einem igelkundigen Tierarzt vorgestellt werden
- wenn der Igel übermäßig mit Zecken oder Fliegeneiern befallen ist
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